Alan Ames
Glaubenszeugnis und Heilungsgebet
 
 
 
 

Über Katastrophen

Es war eine traurige Weihnachtszeit mit großem Verlust an Menschenleben durch das Erdbeben und die darauffolgenden Tsunamis (Flutwellen) in Asien. So viel Leiden und Verlust an Menschenleben zu sehen, war für mich wirklich ein schmerzliches Erlebnis, wenn ich an den Schmerz denke, den so viele Familien durchmachen müssen.

Beim Lesen einiger christlicher Websiten sehe ich, daß einige meinen, dies sei ein Zeichen der „Endzeit“. Wie es scheint, haben viele vergessen, daß Katastrophen schon früher passiert sind und wieder passieren werden, und sie denken, daß jetzt alles, was schief läuft, ein Zeichen des Mißfallens Gottes über die Menschheit sei und ein Zeichen Seines Mißfallens darüber, daß die Menschheit fern von Ihm lebt.

Obwohl es stimmt, daß wir nicht so leben, wie Gott es von uns will, bedeutet dies nicht, daß Er deswegen Katastrophen über die Menschheit ausgießt. Gott hat die Menschen gewarnt, daß sie Unglück über sich bringen, wenn sie fern von Ihm leben: „Jagt nicht dem Tod nach in den Irrungen eures Lebens, und zieht nicht durch euer Handeln das Verderben herbei!“ (Weisheit 1, 12).

In den letzten Jahren haben die Wissenschaftler und andere die Welt gewarnt, daß diese Ereignisse eintreten würden, wenn wir unsere Lebensweise nicht umstellen und nicht aufhören, den Planeten auszubeuten. Leider haben manche Länder und Menschen diese Aussagen nicht zur Kenntnis genommen. Wir sind bestimmt, die Hüter der Welt zu sein und sie mit Respekt zu behandeln und sie nicht nur zu unserem eigenen Vorteil auszunutzen oder Profit zu machen. In unserem blinden Stolz ziehen wir es vor, die Unglücke als eine Art Strafgericht Gottes anzusehen, anstatt sie als den Preis zu erkennen, den wir für unsere Torheit könnten bezahlen müssen.

Ich frage mich, wie viele Regierungen und Menschen deswegen von ihrer verschwenderischen Lebensweise abrücken werden? Ich frage mich, wieviel mehr an Aufmerksamkeit dem Planeten erwiesen wird, indem man ihm die Sorge und Aufmerksamkeit schenkt, die der Planet braucht. Es scheint, daß manchen der allmächtige Dollar oder die angenehme Lebensweise wichtiger ist als der Planet, auf dem wir leben – der Planet, den Gott uns zum Geschenk machte, das geschätzt und nicht mißbraucht werden sollte. Die Menschheit zieht sich so viele Katastrophen zu und ist so blind, daß sie das nicht sehen kann! Betrachten wir nur die Anzahl der Nuklearbomben, die in den Gegenden explodierten, welche in der Nähe dieser neuesten Katastrophe liegen, und welche Auswirkungen sie gehabt haben mögen.

Was bringt es zu sagen, Gottes Hand sei am Werk bei allem, was schlief läuft? Führt dies nicht lediglich dazu, daß wir meinen, wir könnten kaum etwas tun, oder – wie so viele – anderen und den Sünden der anderen die Schuld geben, während wir unser eigenes Unrecht vergessen?

Manche versuchen auch, diese „Zeichen“ dafür einzusetzen, Menschen so zu ängstigen, daß sie zurück zum Glauben kommen oder den Glauben annehmen. Ein Glaube, der einem anderen durch Angst aufgezwungen wird, ist überhaupt kein Glaube, und sobald die Angst verschwindet, verschwindet so häufig auch der Glaube. Der Glaube muß den anderen durch Ermutigung zur Liebe gebracht werden.

Diese Katastrophen sollten Zeichen sein für alle Christen, daß sie aufstehen und die Liebe und Barmherzigkeit Gottes verkündigen und versuchen, inmitten der schweren Zeiten andere zu Ihm zu bringen. Diese Katastrophen sind Zeiten, in denen die Christen großzügig ihre liebevollen Herzen öffnen können, um der Welt die Liebe Christi zu zeigen, indem sie den Notleidenden helfen – indem sie großzügig Gebet, Zeit, Geld, Unterstützung und sich selbst schenken.

In diesen Augenblicken sollte das Herz Christi deutlich von allen in der Welt gesehen werden, wenn die Christen in Seiner Liebe aufstehen, um allen in der Not Seine Gnade zu bringen.

Selbst wenn diese Katastrophen die Zeichen wären, wie so viele es glauben oder erhoffen, sollten wir daran denken, was unser Herr sagte, und keine Angst haben: „Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe“ (Lukas 21, 28).