Ein
Brief von Alan
basierend auf Gesprächen mit Jesus
Heute scheint es unter den Christen und insbesondere unter den Katholiken
eine Menge Unsicherheit und Verwirrung über den Irakkrieg zu geben, und darüber,
ob nun Frieden oder Krieg zu unterstützen ist oder nicht. Es ist wichtig,
daß wir als Christen unseren Herrn Christus und Seine Lehre über alles andere
stellen, selbst über unsere menschliche Loyalität, wie es die frühe Kirche
getan hat und wie es die Heiligen und Märtyrer taten.
Als unser Herr auf die Erde kam, verkündigte Er Frieden, Liebe und Vergebung.
Heute jedoch behaupten manche Leute, die Zeiten und die Lage seien anders.
Wie anders sind sie also? Zur Zeit unseres Herrn hatten die Römer das Heilige
Land besetzt. Viele Menschen wurden getötet, gefoltert, versklavt oder unterdrückt
von den Römern oder ihren Marionetten. Die Zeloten und andere hofften, der
Messias werde kommen und sie davon befreien und ihnen den Sieg über ihre Feinde
bringen. Unser Herr Jesus jedoch kam und verkündigte Frieden, Liebe und Vergebung,
nicht die Waffengewalt. Er lehrte dies klar und deutlich:
Matthäus 5, 39: Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut,
keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann
halt ihm auch die andere hin.
Matthäus 5, 44: Liebt eure Feinde.
Lukas 6, 27-29: Euch, die ihr Mir zuhört, sage Ich: Liebt eure Feinde; tut
denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die,
die euch mißhandeln. Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die
andere hin.
Diese Lehren Jesu, zusammen mit dem Gebot "Du sollst nicht töten", scheinen
am schwierigsten zu halten zu sein. Oft bringen wir wie die Pharisäer, Sadduzäer
und Schriftgelehrten kluge Argumente vor, um unser Verständnis dessen, was
Gott der Menschheit sagte, zu verändern oder um unser Ignorieren desselben
zu rechtfertigen. Manche behaupten, als der Herr die Geldwechsler mit Gewalt
aus dem Tempel vertrieb, habe Er uns die Erlaubnis gegeben, Gewalt gegen andere
einzusetzen. Unser Herr aber tötete diese Menschen nicht, obwohl Er es mit
einem Wort hätte tun können. Stattdessen machte Er dem Unrecht ein Ende, das
sie begangen hatte, und gab ihnen die Möglichkeit, den Rest ihres Lebens über
Seine Taten und Worte nachzudenken.
Manche zitieren die Lehre des Katechismus über einen gerechten Krieg, doch
der Papst hat gesagt, daß er diesen Krieg nicht als gerechten Krieg absegnen
werde. Wieder andere schauen auf die großen Heiligen Thomas von Aquin und
Augustinus und verwenden deren Worte zur Rechtfertigung für den Krieg. Als
unser Herr Jesus von den Juden mit der Ehescheidung konfrontiert wurde, brachten
sie die Worte von Moses vor, um die Scheidung zu rechtfertigen. Jesus aber
entgegnete:
Markus 10, 5: "Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben."
Würde unser Herr dies heute zu denen sagen, die versuchen, den Krieg mit Worten
des heiligen Thomas und des heiligen Augustinus zu rechtfertigen?
Der Stellvertreter Christi, Seine Heiligkeit Papst Johannes Paul II. Verlautbarte,
er sei "strikt gegen" den Irakkrieg und "werde ihn nicht als gerecht absegnen".
Jedoch viele von denen, die behaupten, dem Papst treu ergeben zu sein, sagen,
der Papst habe nicht gesagt, daß der Krieg ungerecht sei und wollen damit
behaupten, der Krieg sei gerecht, oder sie ignorieren die Worte des Papstes
einfach.
Manche Leute glauben, wir müßten mit Waffengewalt auf das Böse reagieren,
doch unser Herr zeigte der Menschheit durch Sein Beispiel einen anderen Weg,
wie auf das Böse zu reagieren ist. Als Er beschumpfen, gefoltert, gekreuzigt
und getötet wurde, reagierte unser Herr einzig in Liebe und Vergebung. Obwohl
der Sohn Gottes die Macht des Himmels zu Gebot hatte und diese Macht in Anspruch
hätte nehmen können, um die zu vernichten, die Ihn so behandelten, tat Er
dies nicht. Statt dessen gab Er uns das Beispiel, dem zu folgen wir als Christen
- als Nachahmer Christi - aufgerufen sind. Unser Herr gab Sein Leben in Liebe
im Wissen, daß es dies war, womit das Böse überwunden würde. Er zeigte uns,
daß wir bereit sein müssen, in unserem Leben dasselbe zu tun, wenn wir wie
Er sein wollen, und daß wir nicht mit Gewalt auf Gewalt reagieren sollten.
Als unser Herr am Kreuz Seine Arme in Liebe ausbreitete, eröffnete Er uns
auch einen Weg, eine höhrere Ebene der Spiritualität und der Gnade zu erreichen.
Indem wir unseren Herrn Christus nachahmen und nur mit Liebe und Vergebung
auf das Böse reagieren, können wir durch das Kreuz zu einer spirituellen Ebene
der Freiheit erhoben werden, die uns zu Gefäßen macht, die von Gottes barmherziger
Liebe erfüllt sind. Diese Gnade befreit uns von den Ketten der Angst, weil
wir jetzt in dieser Gnade die Macht der Opferliebe Gottes verstehen können.
Die Macht, die nichts und niemand überwinden kann. Erfüllt von dieser Macht,
wird die Todesangst von uns genommen, und wir erkennen, daß dieses Leben Teil
unseres ewigen Lebens in unserem Herrn Christus ist - daß dieses Leben, obgleich
wertvoll, nur ein Augenblick in der Ewigkeit ist; ein Augenblick, der für
Gott gelebt werden soll, damit der Rest unserer ewigen Augenblicke bei Ihm
im Himmel sein können.
Mit dieser Erkenntnis kommt das Verstehen, daß es nutzlos ist, sich an dieses
Leben zu klammern und daß wir - während wir dieses Leben wertschätzen - keine
Angst haben sollten, es für unseren Herrn Christus zu verlieren. Ohne dieses
Kette, die den Menschen an das weltliche Leben kettet, tut sich jetzt eine
spirituelle Ebene auf, während uns die Schuppen von den Augen der Seele fallen.
Jetzt wird klar: Selbst wenn das Böse siegreich zu sein scheint, ist es das
nicht. Jetzt wird ersichtlich: Selbst wenn die ganze Welt eines Tages von
denen regiert wird, die Christus ablehnen, wird dies nur kurzlebig sein, denn
die Macht Seines Sieges wird Sein herrliches Reich auf Erden bringen, ganz
gleich, welchen Widerstand es dagegen gibt. Jetzt wird es offensichtlich,
daß der Sieg Gottes nicht von uns abhängt, sondern daß wir stattdessen berufen
sind, ein Teil Seines Sieges zu sein, indem wir uns in Seiner Opferliebe mit
Ihm vereinigen.
Die Augen werden geöffnet, um zu sehen, daß wir - wenn wir unseren Herrn nachahmen,
indem wir alles bis zum Tod dem allmächtigen Willen des Vaters hingeben -
mit unserem Herrn Christus ans Kreuz erhoben werden können, und daß dann durch
uns Seine Gnade ausgegossen wird, um viele andere zu berühren und zu segnen,
wodurch sie zum Heil in Ihm gebracht werden.
Heute führt die Angst vor Terrorismus, die Angst, daß unsere muslimischen
Brüder und Schwestern die Welt regieren, die Angst vor dem Bösen, viele dazu,
Kriegstaten zu rechtfertigen, Waffengewalt und das Vernichten von Menschenleben
zu rechtfertigen. Diese Ängste nehmen viele gefangen, und viele versagen sich
selbst in der Angst die Möglichkeit, welche die Heiligen und Märtyrer der
Vergangenheit angenommen haben: die Möglichkeit, in der Gnade Gottes hoch
erhoben zu werden. Indem sie sich selbst diese Gnade versagen, versagen sie
die Gande auch den anderen, die durch sie durch diese Gnade berührt worden
wären. Indem sie diese Gnade ablehnen, wird dem Schmerz und Leiden zugestanden,
durch das Böse in der Welt zu wachsen, welches jetzt nicht mit der Opferliebe
der Nachahmer Christi konfrontiert wird.
Ich ermutige alle Christen, das zu bedenken, wozu Christus sie aufruft, und
auf den Ruf zu antworten, indem sie Opferlämmer der Liebe werden, bereit,
ihr Alles für Christus zu geben, indem sie Seine Liebe, SeinenFrieden und
Seine Vergebung verbreiten. So, wie Er Sein Leben für uns gab und allen Frieden,
Liebe und Vergebung verkündigte, so müssen auch wir der Welt den Frieden verkündigen
... und nicht den Krieg.
Der Friede Christi sei mit Euch allen.
Alan Ames
Postskript - ein Wort Jesu in der Fastenzeit:
"Einen ungerechten Krieg zu gewinnen,
macht ihn nicht gerecht."
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