Alan Ames
Glaubenszeugnis und Heilungsgebet
 
 
 
 

Im Gespräch mit Protestanten

7. März 2011

Auf meinen Reisen begegne ich vielen Menschen aus protestantischen Glaubensgemeinschaften, und ich freue mich immer darüber.

In unseren protestantischen Brüdern und Schwestern erkenne ich oft das starke Verlangen, Gott zu lieben und anderen zu helfen. Ich sehe in ihnen das Verlangen, nach dem Wort Gottes zu leben und es zu kennen. Ihr Wissen über die Heilige Schrift, so wie sie ihnen präsentiert wird, ist für gewöhnlich sehr gut.

In unseren protestantischen Freunden sehe ich einen Boden, der bereits teilweise vorbereitet ist für die Fülle der Wahrheit, in den nur noch die vollständige Wahrheit unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus gesät werden muss.

In den vielen Gesprächen, die ich mit Protestanten führe, wird deutlich, dass die Mehrheit von ihnen gute Menschen sind, die lediglich ein bisschen durcheinander gebracht wurden und welche die Klarheit der vollen Wahrheit in ihrem Leben benötigen.

Wenn ich von der vollen Wahrheit spreche, meine ich natürlich die Wahrheit des heiligen Wortes Gottes, wie es in der heiligen Bibel zu finden ist, die nicht von Menschen verändert oder verfälscht wurde, um ihrem Verstehen oder ihren Plänen gerecht zu werden. Wir müssen bedenken, dass es viele Veränderungen in den protestantischen Bibeln gibt. Ich erinnere mich, dass vor einigen Jahren eine neue Auflage herauskam, in der den Angaben zufolge 20 000 Änderungen vorgenommen worden waren! Dies alles reicht zurück in die Zeiten Luthers und Tyndales, der die englische Bibel produzierte.

So wird deutlich: Obwohl viele Protestanten aus der Heiligen Schrift zitieren können, ist die von ihnen zitierte Schrift häufig nicht genau das, was der Menschheit geschenkt wurde. Es scheint auch, dass viele die Bedeutung der Heiligen Schrift so verändern, wie es ihnen passt. Dies deckt sich mit den frühen protestantischen Gründern, die verkündeten, dass jeder selbst entscheiden könne, was die Heilige Schrift bedeute. Mit diesem Glauben ist es also leicht, das Wort Gottes so zu manipulieren, dass es den eigenen Wünschen entgegenkommt. Natürlich handeln nicht nur Protestanten so, sondern auch einige Katholiken. Der Unterschied besteht darin, dass dieses Tun in den protestantischen Glaubensrichtungen ein akzeptables Vorgehen darstellt.

Aufgrund dieser Manipulation der Heiligen Schrift fällt es vielen leicht, das zu leugnen, was der Herr tatsächlich sagte. Hier folgt das Beispiel einer Unterhaltung, die ich kürzlich führte, und sie gleicht dem, was ich oft im Gespräch mit Protestanten erlebe:

 

Protestantin: Warum glauben Sie, es gebe nur eine Kirche, die Jesus gab? Es gibt doch sicher viele Kirchen, und alle sind gleich, nicht?

Antwort: Nun, der Herr sagte in der Heiligen Schrift, dass es nur eine Herde gebe, deren Hirte er sei (vgl. Joh 10,15-16 und Joh 17,11 und 21-23), und der heilige Paulus sagte ebenso, dass es keine Spaltung geben solle und dass wir alle in Christus vereint sein sollten (vgl. Röm 16,17; 1 Kor 1,10; 1 Kor 11,18; 1 Kor 12,12; Gal 5,20; Eph 4,3+13 usw.)

Protestantin: Woher wissen Sie, dass Sie die richtige Herde sind und wir nicht?

Antwort: Es wird deutlich durch die Heilige Schrift und durch den Verlauf der Geschichte des Christentums, dass die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche die Kirche ist, die Christus den Menschen gab. Er gründete die Kirche auf dem heiligen Petrus, dem Felsen, indem er sagte (Mt 16,18): „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ Beachten Sie, dass er Kirche sagte, nicht Kirchen.

Protestantin: Das galt nur für jene Zeiten, nicht für heute, und Christus sagte das nur über Petrus. Und Petrus ist nicht mehr da.

Antwort: Wann sagte der Herr, es gelte nur für jene Zeit? Jesus sagte außerdem zum heiligen Petrus (Mt 16,19): „Was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.“ Als der heilige Petrus seine Vollmacht auf den nächsten Papst übertrug, war das im Himmel gebunden, ganz gleich, was die Menschen sagen. Dies ist ein göttliches Dekret. Daher hat der darauf folgende Papst und alle, die ihm auf den Stuhl des Petrus folgten, diese Vollmacht übertragen bekommen und sie haben folglich die Macht, auf Erden und im Himmel zu binden und zu lösen. So werden sie zu dem Felsen, auf den die Kirche gebaut ist.

Protestantin: Das war nur symbolisch, es war nicht dazu bestimmt, wörtlich genommen zu werden.

Antwort: Aber Sie sagen doch, dass Sie nach dem Wort Gottes leben, und jetzt sagen Sie, sein Wort sei nur symbolisch. Warum wollen Sie dann noch danach leben? Und wo sagte der Herr, es sei symbolisch? Er sprach sehr klar und sagte sogar (vgl. Mt 16,18b), die Mächte der Unterwelt könnten die Kirche nicht überwältigen, die er auf den heiligen Petrus als Felsen baute. Im Gleichnis bei Matthäus Kapitel 7,24ff sprach er vom Bau eines Hauses auf einem Felsen und wie es nicht einstürzte, weil es fest auf dem Felsen erbaut worden war, und er bemerkte (Mt 7,26): „Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute.“ Hier sagt der Herr sehr deutlich: „Bau dein Haus, die Kirche, auf den Felsen“, von dem er uns sagte, dass der heilige Petrus dieser Fels sei, und nicht auf den Treibsand der menschlichen Meinungen, die es besser wissen wollen.

Protestantin: Nein, er meinte das nicht! Er sagte auch 8Mt 18,20): „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, ist bin ich mitten unter ihnen.“ In unserer Kirche beten wir, und er ist mitten unter uns, und wir prophezeien, beten um Befreiung im Namen Jesu. Es gibt Heilungen, wenn unser Pastor für die Menschen betet. Jesus ist mit uns! Sie aber irren sich!

Antwort: Ja, er ist mit allen, die sich versammeln und in seinem Namen beten, doch dies allein macht jene Menschen nicht zu einem Teil seiner Kirche. Wenn Menschen zum Herrn beten, sich aber weigern, nach der Fülle dessen zu leben, was er von uns erbittet, so stellen sie sich durch ihre Entscheidung außerhalb seiner Kirche. Wenn Sie beten, ist er da, das stimmt. Doch er ist da und versucht Sie in die Fülle der Wahrheit zu führen und will Sie nicht in einer Teilwahrheit belassen.

Protestantin: Warum wirkt er dann Wunder unter uns? Das zeigt doch, dass wir Recht haben!

Antwort: Gewiss wird er Wunder wirken. Der Herr will allen im Leben helfen, und wenn die Menschen Wunder nötig haben, wird er sie wirken. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Zeichen Ihre Glaubensrichtung für gültig erklären. In der Heiligen Schrift, wieder in Matthäus Kapitel 7,21-23, erklärte der Herr, was ein wahrer Nachfolger ist: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!“ Der Wille des Vaters ist, dass die Menschen allem folgen, was sein Sohn Jesus von uns erbittet, und nicht nur dem, was ihrer Ansicht nach glaubwürdig ist.

Protestantin: Aber ihr Katholiken tut nicht den Willen des Vaters, darum gab es die Reformation! Durch die Reformation wurde der wahre Weg gefunden!

Antwort: Ja, es gab Fehler in der katholischen Kirche, und ich bin mir sicher, dass auch in Zukunft Fehler gemacht werden. Diese Fehler jedoch wurden entweder von sündigen oder von verwirrten Menschen gemacht. Das aber ändert nichts an der Tatsache, dass es eine wahre Kirche gibt, die Kirche, die auf dem Felsen des heiligen Petrus erbaut ist, die Kirche, die voll ist von Sündern, die versuchen, nach dem Weg Gottes zu leben.

Protestantin: Darum war die Reformation so wichtig, sie hat die Fehler berichtigt. Darum sind jetzt nur die reformierten Kirchen die richtigen.

Antwort: Wie kann das sein, wenn jene, die die protestierenden Glaubensrichtungen gründeten, Menschen waren – und derjenige, der die heilige katholische und apostolische Kirche gründete, Christus selbst war? Die reformierten Glaubensrichtungen wurden außerdem von sehr verwirrten Männern gegründet. Wussten Sie, dass Luther behauptete, es müsse gesündigt werden und es genüge, dass wir das Lamm annehmen, das die Sünden der Welt hinwegnimmt; die Sünde könne uns von ihm nicht wegreißen, selbst wenn wir tausend Mal am Tag töten oder Ehebruch begehen?

Protestantin: Das ist nicht wahr!

Antwort: Doch. Es steht in einem Brief Luthers an Melanchthon vom 1. August 1521 mit dem Titel: Sündige tapfer, und doch hat Jesus uns gesagt, wir sollen nicht sündigen (vgl. Mt 5,48; Joh 5,15; Joh 8,11; außerdem Röm 6,15; 1 Joh 3,6+8; 1 Joh 5,18). Also wendet sich Luther gegen das Wort Gottes.

Protestantin: Sie lügen!

Antwort: Schauen Sie selbst nach!

Protestantin: Sie sind ein Lügner! Ich glaube Ihnen nicht!

Antwort: So schlagen Sie es nach und lesen Sie selbst!

Protestantin: Nein, ich glaube Ihnen nicht!

Antwort: Und was ist mit Calvin, der sagte, dass es den Menschen vorherbestimmt sei, entweder in den Himmel oder in die Hölle zukommen? (Die Worte Calvins lauten: Prädestination sei „die ewige Anordnung Gottes, derzufolge er bei sich beschloss, was aus jedem Menschen werden sollte nach seinem Willen. Denn sie werden nicht alle mit der gleichen Bestimmung geschaffen, sondern den einen wird das ewige Leben, den anderen die ewige Verdammnis im Voraus verordnet“ – Johannes Calvin, Institutio Christianae religionis III, XXI, 5)

Wenn das stimmt, warum sollte jemand nach dem Weg Jesu leben, wenn bereits beschlossen ist, wohin man kommt? Wenn es außerdem keine Rolle spielt, was man im Leben tut, weil man prädestiniert sei, so bedeutet dies, dass ein Mensch so viele Sünden begehen kann, wie er will, weil dies nichts daran ändert, wohin er kommen wird. Wenn es eine Vorherbestimmung gibt, warum war dann das Opfer des Herrn notwendig für die Sünder? Warum rief der Herr alle Menschen zur Umkehr auf und dass sie nicht mehr sündigen sollten? Warum kam der Herr auf die Erde? All dies wäre demnach nicht nötig gewesen!

Protestantin: Sie wissen nicht, wovon Sie reden.

Antwort: Finden Sie es selbst heraus. Lesen Sie über das Leben Luthers, Calvins, Henri VIII. und sehen Sie, wie diese lebten und was sie tatsächlich sagten. Sie werden überrascht sein!

Protestantin: Nein, ich glaube Ihnen nicht! Ihr Katholiken seid alle gleich!

Antwort: Es ist Ihre Entscheidung, doch ich schlage Ihnen vor, wirklich etwas über das nachzulesen, was Sie glauben, indem Sie Nachforschungen über die Geschichte Ihres Glaubens anstellen.

 

Kurz nach diesem Punkt verabschiedete ich mich aus der Diskussion, doch ich hoffte und betete, dass diese Protestantin dem nachgehen würde, was ich gesagt hatte, und ich vertraute Gott, dass er sie in seine volle Wahrheit und Liebe führen würde.

Ich ermutige alle Katholiken, keine Angst zu haben, mit Protestanten in Glaubensgespräche zu kommen, denn obwohl viele Protestanten die Heilige Schrift wörtlich zitieren können, ist ihr Verständnis und sind ihre Zitate häufig auf Sand gebaut. Katholiken haben das feste Fundament des Felsens Petri und sollten unerschütterlich mit diesem Felsen verwurzelt bleiben.

Katholiken sollten ihren Glauben kennen und keine Angst davor haben, ihn mit anderen zu teilen.

Ja, es mag manchmal schwierig sein, doch wenn ein Same der Wahrheit gepflanzt werden kann, folgt darauf möglicherweise eine große Ernte. Selbst wenn Sie gehen und sich nicht sicher sind, ob Sie irgendetwas erreicht haben: Vertrauen Sie auf Gott, dass die Worte, die Sie in gütiger Liebe gesprochen haben, Frucht bringen.

Seien Sie sanft, jedoch fest in der Wahrheit. Seien Sie verständnisvoll in Ihren Worten, ohne je die Wahrheit des katholischen Glaubens zu leugnen. Wichtig ist: Bitten Sie stets den Heiligen Geist, dass er Ihnen die Gnade und Gaben schenke, die Sie benötigen, um wirklich die volle Wahrheit der Liebe Gottes in diesen fruchtbaren Boden zu säen in seinem Sohn, Jesus, und in der einen wahren Kirche, die er den Menschen gab – der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche.

Gottes Segen!

Alan Ames

 

PS: Das Buch Was ist Wahrheit ist ein ideales Werkzeug, um Protestanten zu evangelisieren, weil es viele historische Aussagen Luthers und anderer Begründer der Reformation enthält und deutlich aufzeigt, wie ihre Worte teilweise den Worten Christi widersprachen.