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Im Jahr 1994 trat Gott in mein Leben und holte mich heraus aus meinem selbstgemachten Gefängnis der Sünde und der Weltlichkeit. Von Anfang an bis heute, seitdem ich in meinem neuen Leben für Gott anderen Menschen begegne, gibt es einen beständigen Informationsfluss und Botschaften über die Endzeit, die ich von anderen höre. Zuerst versicherten mir viele Katholiken, im Jahr 1998 werde die Welt enden oder eine Warnung an die Menschheit ergehen, doch nichts traf ein. Dann kam das Jahr 2000, wieder geschah nichts. Seither wurden verschiedene Daten genannt, zuletzt das Jahr 2012. Manche bringen es mit einem alten Mayakalender in Verbindung und meinen, er sage für 2012 das Weltende voraus. Bisher ist nichts eingetreten, und ich bin zuversichtlich, dass 2012 vergehen wird, ohne dass die Welt endet. Ich blicke jedenfalls über das Jahr 2012 hinaus, um Gott auf Erden zu dienen, und wenn es sein Wille ist, werde ich dies auch tun. Wie traurig, dass so viele Katholiken begierig sind, von der Endzeit zu hören, und sich an die Schreckensbotschaften klammern, die weltweit verbreitet werden! Als Katholiken sollten wir uns nur an den Herrn klammern und auf eine bessere Zukunft in ihm hoffen. Wir sollten an seine Worte glauben und auf sie vertrauen, in denen er sagte, dass niemand außer dem Vater die Zeit kennt, zu der die Welt enden wird (vgl. Mt 24,36). Wenn jemand behauptet, er kenne die Zeit und die Stunde, widerspricht er den Worten Christi und leugnet diese. Manche Menschen lassen sich heute in Dinge verwickeln, die dem Wort Christi widersprechen. Es scheint, dass diese Menschen die Gedanken an das Weltende und die Katastrophen aufregend finden. Gewisse Personen behaupten, die heutigen Katastrophen seien ein Zeichen für das nahe Ende. Doch hat es immer Katastrophen gegeben, sie sind Teil der Menschheitsgeschichte, seit wir zum ersten Mal sündigten, und sie werden sich fortsetzen bis ans Ende der Zeit. Manche Menschen leben in der Angst, dass das Ende der Welt nahe sei. Wir sollten aber keine Angst haben und, wie Christus sagte, sollten wir uns aufrichten und unsere Häupter erheben (vgl. Lk 21,28) und in seiner Liebe seine ewige Umarmung erwarten. Mir scheint, dass das aufgeregte Interesse der einen sowie die Angst der anderen vor der Endzeit auf einen schwachen Glauben zurückzuführen ist. Wenn man ein sakramentales Leben führt und für Christus lebt, indem man den einen, heiligen, katholischen und apostolischen Glauben ganz annimmt, sollte es weder Raum geben für Angst noch Bedarf an dieser Art von Aufregung. Ganz im Glauben zu leben nimmt diese Angst. In und für die Sakramente zu leben, erfüllt einen mit der aufregenden Liebe Gottes. Als Menschen, die Gott vollkommen vertrauen, sollte jeder von uns täglich nach dem Beispiel Jesu, unseres Herrn, leben – Jesus, der sich nie fürchtete; Jesus, der sein Herz für alle öffnete, damit jeder Mensch in seiner Liebe Geborgenheit finden konnte; Jesus, in dem alles Aufregende, das wir brauchen, zu finden ist. Wie können wir ein Vorbild für andere sein, wenn wir Angst haben oder nur auf das Ende der Welt starren? Wie können wir anderen das Herz Christi zeigen, wenn wir an eine heidnische Maya-Prophezeiung glauben und die Worte Christi ignorieren? Manche glauben, andere kämen zurück zu Gott, wenn sie ihnen vom nahen Welt- ende erzählten. Menschen, die aus Angst zurückkommen, gehen schnell wieder, wenn sie merken, dass etwas oder eine Prophezeiung nicht eintraf. Menschen, die in und aus Liebe zurückkommen, tendieren dazu zu bleiben. Sie haben einen echten Glauben, wohingegen die, die aus Angst zurückkommen, oft aus Eigeninteresse oder aus dem Gedanken heraus handeln, sich selbst zu retten. Doch was für ein Glaube ist das? Als Nachfolger des Herrn Jesus Christus sollten wir jeden Tag so leben, wie wenn es unser letzter wäre. Generell wissen wir nie, wann wir unseren letzten Atemzug tun werden. Anstatt uns also darum zu sorgen, was in Zukunft geschehen könnte oder auch nicht, sollten wir uns darum kümmern, heute richtig zu leben, denn heute könnte der Tag sein, an dem wir im Tod Christus gegenüberstehen. Denken wir daran, dass unser Herr Jesus Christus jeden von uns dazu beruft, ein liebender, freudiger und furchtloser Mensch zu sein. Werden wir dem gerecht, damit andere in uns den Herzensfrieden erkennen können, den Christus in seiner Liebe allen anbietet! Ich ermutige euch alle, jeden Tag so zu leben, wie wenn es euer letzter wäre; sich nicht mehr über die Zukunft zu sorgen und sich um das Heute zu kümmern. Lebt jeden Tag als einen katholischen Tag in dem Wissen, dass euch, wenn ihr so lebt, das ewige Leben mit Gott erwartet. Gott segne euch mit seiner Liebe und seinem Frieden! Alan Ames |